Was schenkst du denn deiner Mutter diesmal zu Weihnachten?«, fragte mich mein bester Freund Henning, der noch immer grübelte, womit er seiner Mutter eine besondere Freude zum Fest der Liebe machen könne. Wir saßen bei der obligatorischen, wöchentlichen Jung-Männer-Gesundheitstrink-Teerunde in unserer Stammkneipe, dem einst vielleicht wunderbaren „Hotel zur Post“ auf der Marktstraße mit dem angeblich noch immer besten Restaurant am Platz: Weiße Tischdecken, immerhin, weiße Kerzen in Blechleuchtern auf den eher schäbigen Tischen und der einzige Tee, den es gab, war russischer schwarzer Tee ohne besonderes Aroma – vermutlich bereits siebenmal aufgebrüht –, aber dafür trank ich ihn mit Magermilch und drei Schaufeln Zucker je Tasse … 

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Aufstehen, waschen!« Eine silberne Mütze schiebt sein Gesicht quer durch die geöffnete Klappe.

Wie lange habe ich geschlafen? Wo bin ich? Neonlicht, das Klo.

Tisch, Hocker, Waschbecken, Glasbausteine.

Der Gestank.

Stinkende Zelle ohne Fenster.

Kein Himmel, kein Grün, kein Vogelzwitschern. Gelebt werden. Der Schlaf hatte die

Aussichtslosigkeit verdrängt. Wo ist der Ausweg? Gibt es überhaupt eine Lösung für mein

Problem? Wäre ich doch tot! Verzweiflung. Wer kann sie verstehen. Sterben. Ja. Nur wie? Nein,

nein, ich will hier raus! Will leben! Soll jetzt schon alles vorbei sein? Nicht älter als Jimi Hendrix

werden? Ist das die Antwort? Und was wird mit Lena, Karin, meiner Mutter. Den anderen?

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Eine Autobiografie der anderen Art. Wer Humor hat und staunen möchte, der ist mit diesem Wahnsinn richtig bedient. Gelle, Renate?! Sie ist Vielleserin und meinte nur: „Unglaublich! Das hast du wirklich alles erlebt?“ Ja. Habe ich. Sie sagte weiter: „Ich bin aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen. Obwohl ich ein schlechtes Gewissen dabei hatte. So viel Pech kann man doch gar nicht haben!“ Kann man. Wenn man nur blöd genug ist. Und wieso nicht gehässig sein? Schadenfreude ist doch die reinste Freude. Renate hat die Lachattacken überlebt. Na bravo! Es sind hier nur die Storys aufgezeichnet, die man erzählen kann, ohne Rot zu werden und ohne Menschen zu verletzen. Echt? YES! Nichts aus dem Nähkästchen geplaudert. Na ja, stimmt nicht so ganz. Ein anderer Freund sagte: „Mensch, ist der Ramknad gehässig!“ Bin ich nicht. Und denkt nicht, dass das eine chronoLOGIsche Bio ist. Wo Bio draufsteht, muss nicht Bio drin sein. Geht mal in den Supermarkt…

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14:32. Mein Handy klingelte. Es war Sonntag. In München-Grünwald schien die Sonne bei mäßigen 18 Grad; Ich saß im Garten meiner verhassten Fast-Schwiegereltern und dachte ausnahmsweise mal an gar nichts. Anna hatte mir gerade einen grünen Smoothie gebracht, aber das Blumenbeet hatte Feuchtigkeit nötiger als ich.

»Danke, das ist toll!«, sagte ich in den Wind.

Mein Smartphone machte noch immer Lärm: Joe Bonamassa sang „Sloe Gin“. Der Sound dieser kleinen Teile ist echt beschissen. Dennoch. Joe weckte mich auf. Der hat ´nen geilen Groove. 

Diese Stelle im Endlos-Repeat: „…I’m so damn lonely / Ain’t even high / I hate to go home alone / But what else is new? / I’m so damn lonely…“

Ja, genau so fühle ich mich. Trotz Anna und dem scheiß Smoothie. Welcher Trottel will denn heute was von mir …? 

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UM 23:45 klingelte es bei mir Sturm. Wir, Fanny und ich, waren gerade vom Inder gekommen und gut drauf. Also Fanny.

Ich? 

Na ja. 

Den Umständen entsprechend, denn mein Brustkorb schmerzte noch immer brutal. Wenn ich meinen Tosa Inu nicht gehabt hätte, wäre übermorgen die nächste Beerdigung fällig gewesen. 

Mit mir als Hauptperson.

Diese fiese, feiste, kleine, fette Kampfmaschine hatte mir doch tatsächlich ein paar Rippen gebrochen. Mit nur einem einzigen Tritt. Das hätten wir, Fanny und ich, dem Türken nicht zugetraut. Ansatzlos ohne jegliche Vorwarnung trat er zu. Dabei wollte ich ihm vorhin nur ein paar Fragen stellen … Ich duckte mich instinktiv und nicht gerade langsam ab, steckte zur Abwehr den rechten Arm vor, aber statt des Solarplexus, auf den der Türke es abgesehen hatte, traf er so meinen rechten Rippenbogen direkt unter der Achselhöhle. Es gab ein ekliges Krachen in meinem Body, dann war auch Sekundenbruchteile später für die Kampfmaschine Schluss. Fanny hatte ihm kurzerhand das linke Bein durchgebissen. 

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Der ´Doktor´:

12:34 Uhr. Nicht mal zum Frühstück komme ich. Ich glaube, ich schmeiße mein Handy in den Pool. Katastrophe. Die Leute lassen mich einfach nicht in Ruhe. Ständig wird in München gemordet, geraubt, geklaut, geprellt, gefickt, gelogen, ge … 

Geht´s noch? 

Und mich rufen sie dann an, wenn sie nicht mehr weiterwissen. Irgendeinen Scheiß fabriziert haben, aus dem sie nicht mehr rauskommen. Oder was erlebt haben, was ihnen die Hutschnur zerlegt. 

Neulich sitze ich im Café, am Nebentisch zwei Top-Tussis, aufgetakelt wie ein Fünfmaster kurz vor ´ner Sturmwarnung, sagt die eine zu der anderen: „In München gibt es so viele neidische und bösartige Frauen. Die gönnen dir nicht mal das Schwarze unten den Fingernägeln, obwohl sie selbst so viel Geld haben, dass sie dich damit zusch … könnten – na du weißt schon, ich möchte ja nicht vulgär sein –, aber noch mehr Probleme als Kohle haben …“ 

OK dachte mich mir. 

Genau davon lebe ich. 

Und nicht mal schlecht. 

Der ´Doktor´ hat einen guten Ruf. In Kreisen, die um ihren guten Ruf besorgt sind. 

Das iPhone. Es lärmt noch immer. Mein Klingelton? „Zero Days“ von PRONG. Hart, härter. 

Ein Killersong. 

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Fort Knox war gestern, ging es mir durch den Kopf, als ich das futuristische Foyer des >Le Freeport< in Singapur betrat. Die Lasernetze, die das Gebäude von innen nach innen, von innen nach außen und von außen nach innen, von oben nach unten, von unten nach oben bewachten, waren Sekunden vorher ausgeschaltet worden. Meine beiden Begleiter schienen Experten für den Freeport zu sein. Jedenfalls waren wir drin, schneller als man sich eine Zigarette anzündet. 

Passcode und Fingerabdruck-Scan. 

Wow! 

Der Singapur Freeport ist eine riesige Schatzkammer mit dicken Stahlwänden und -türen. Vibrationsdetektoren machen das Ganze selbst für Meisterdiebe praktisch unknackbar. Gehörten meine Begleiter zum Team des Freeports? Wie kommt ein Mann wie der Schwebende an diese Typen? Eine sicher sauwertvolle auf Hochglanz polierte riesige Stahlskulptur dominiert die beeindruckende Lobby. >Käfig ohne Grenzen< nennt der Künstler die etwa 40 Meter lange und 30 Tonnen schwere Wabenstruktur, eine spiegelnde Schleife, die sich durch den ganzen Raum zieht. Dahinter verbirgt sich der schönste Tresor der Welt …

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Großmutter ist verschwunden!«

Die schrille Stimme kannte ich. Vererbt von „Omili“ auf Ines Doberman.

»Was heißt verschwunden?«

»Wie ich es sage sie ist nicht mehr da gerade bin ich zu ihr gefahren um ihr ihr Geld

zurückzubringen das wollten Sie doch aber sie öffnete nicht ich habe ja keinen Schlüssel mehr sie

hat die Schlösser austauschen lassen daran sind Sie Schuld was soll ich denn nun machen können

Sie kommen oder soll ich wieder abhauen ich stehe hier seit einer halben Stunde aber sie macht

verdammt noch mal nicht auf oder glauben Sie dass sie tot ist das wäre ja noch schlimmer …«

»Du bleibst, wo du bist. Ich komme gleich!«, fuhr ich Ines Doberman, das Maschinengewehr

light, an. Das fehlte noch, dass meine Auftraggeberin sich aus dem Staub machen wollte oder das

ihr etwas zugestoßen war. Sie hatte noch immer meinen Liebling bei sich, Fanny! Hatte die

Doberman mir eigentlich schon den zugesagten Vorschuss überwiesen? Richter, du wirst bei alten

Damen besonders leichtsinnig, wie es scheint. Die Dobermans sind alle durchtrieben, pass endlich

auf!

»Anna, ich muss noch mal los, Fanny abholen. Bin gleich wieder da« beruhigte ich meine Frau,

die sich im Haupthaus mit dem beschäftigte, was sie am liebsten tat, wenn wir uns nicht gerade

inmitten eines Liebesaktes verzettelten: Klamotten. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Pferd.

Schließlich war sie Model und ihr Vater bis zu seiner Ermordung eine Modekönig – wenn man den

erfolgreichen Handel mit dem Fummelzeug so bezeichnen darf.

»Dann beeil dich mal, ich möchte heute Abend noch mit dir in einem guten Club abtanzen,

scheiß Corona-Defizit!«

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Fanny und ich lagen im Garten, mitten auf der Wiese, die herrlich nach frisch gemähtem Gras roch. Meine Arbeit vor dem Frühstück. Der Köter hatte sich ausgebreitet, als müsse er zwei Fußballfelder abdecken. Von Strafraum zu Strafraum. Nun ja, er ist ein riesiger Kerl. Schätze, er hatte im Moment ein Gewicht von gut 98 Kilogramm; sechs über seinem Idealgewicht. Das waren noch immer die Folgen seiner fast tödlichen Schussverletzung, die er während unseres letzten Falles, KRISTALLSCHÄDEL, einem bayerischen Mafioso, Herrn von Radebusch, zu verdanken hat, der mehrfach auf ihn geschossen hatte. Nur dank des aufopfernden Einsatzes und einer komplizierten Operation eines alten, erfahrenen Tierarztes aus Neustadt an der Donau, hatte der arme Kerl überhaupt überlebt. Mit der Diagnose: 

„Den werden Sie in ein Tierheim geben müssen, der wird sich nicht mehr erholen.“

Aber Fanny war ein Kämpfer. Er hatte noch keine Lust, mit anderen, altersschwachen und debilen Zamperln (für die deutschen Ausländer: Bayerisch = Zamperl, steht für Hund, Köter, Töle, Kläffer, etc.), sein Leben in einem Heim verbringen zu müssen.

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Stellas Lover der vorletzten Nacht war auf dem Weg zu einem ziemlich vergammelten, kleinen Haus am nördlichen Rand von Düsseldorf. Er dachte nicht daran, noch die weite Strecke nach Berlin zu fahren, nur um seine Alte zu befriedigen. Für einen Flug war es - dank des Nachtflugverbotes für die meisten deutschen Flughäfen - sowieso zu spät. Und er musste noch eine Sache ins Rollen bringen. Was ohnehin nicht einfach sein würde...

»Ich habe in München ein Problem. Können Sie das für mich lösen?«

»Ich kann jedes Problem lösen. Eine Million Euro. Cash. Vorher. Und die Adresse. Mehr will ich nicht haben.«

»Abgemacht. Den Namen & Adresse finden Sie mit dem Geld im Koffer; Sie wissen, wo. Ihr Preis war mir bekannt. Es ist alles vorbereitet.«

»Geben Sie mir eine Woche. Okay?«

»Okay.«

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Völlig konsterniert verließ Franco die Messehalle. Unfähig, ein Wort zu sagen, unfähig, seine Gedanken zu ordnen. Es war inzwischen weit nach Mitternacht und er irrte noch immer in der trostlosen Weite der sächsischen Schweiz, unweit Dresdens, umher; der Regen hatte längst wieder begonnen, hackte ihm in stetig wachsendem, lauter werdenden Stakkato widerlich depressive Rhythmen in den aufgeweichten Schädel, Rhythmen, die ihn vollends aus dem Gleichgewicht warfen.

Schluss machen. Ich muss Schluss machen. Sie liebt mich nicht. Sie liebt mich nicht. Ich muss Schluss machen. Was für ein Scheißleben! 

Schluss, Schluss, Schluss! 

Ein kakophonischer Beat hämmerte erbarmungslos seit scheinbar Jahrmillionen diese abscheuliche und auf sein Versagen anspielende Botschaft in sein Hirn, zerstörte den kläglichen Rest seiner seit Jahren mehr und mehr angefressenen, zutiefst verletzten Seele. Das Trommelfeuer der Regentropfen, so schien es, machte sich lustig über Franco, den hässlichen, kleinen, italienischen Rotschopf ohne Liebe. Ohne Kraft. Ohne die Kraft zu lieben. Besser: ohne die Kraft, seine Liebe der Geliebten zu vermitteln. 

Er hatte auf ganzer Strecke versagt. 

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Das Taxi hielt nach einer ziemlich chaotischen Fahrt durch halb London Luftlinie 800 Meter vom Portobello Hotel. 

Grosvenor 277. 

Sam Gilmore hatte den arg nach Knoblauch und Mango Lassi und Huhn und Curry und Zwiebeln stinkenden Inder, der, während er ihm ständig neue Anweisungen gab, wohin er zu fahren habe, lautstark „Discowale Khisko Dil Bole Hadippa“ im Dauerrepeat hörte, fast eine Stunde lang im Kreis gejagt. Gilmore wollte wissen, ob er schon jemand am Rockzipfel hatte. 

Hatte er nicht. 

Der Inder flippte aus: »Mastel, das wal liesigel Umweg, Mastel! Macht vielundfünfzig Pfund!«

Gilmore gab ihm einen Hunderter, der Inder ´wal happy´ – und hörte noch immer zum x-ten Mal „Discowale Khisko“ mit Di Bole …

Nun stand der ‚General‘ – ohne Armee – ein wenig konfus mit seinem Koffer in der Hand vor dem wunderschönen Stadthaus, das beleuchtet war, wie der Weihnachtsbaum der Queen. Beim zweiten Hinsehen bemerkte er im Haus etliche Männer. Es war nicht einmal 06:00 a.m. Gilmore pfiff unhörbar durch die Zähne. Seine Ex-Kollegen … 

Sicher? 

Sicher!

Was mache ich hier? Ich verhalte mich wie ein Idiot! Das süße Leben auf dem Weingut meines Schwagers 

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Musik ist ein Grundnahrungsmittel. Neben Essen & Trinken, genügend Schlaf zum Erholen & Träumen und der Liebe, ist Musik das Wichtigste für unser Leben.

Welcher Mensch kommt ohne Musik aus? 92% aller Menschen hören regelmäßig Musik, aber nur 53% treiben Sport. Rock- und Popmusik liegt bei der Gesamtbevölkerung unserer Erde mit einem Höranteil von rund 54% mit großem Abstand an der Spitze. Weit dahinter folgen Volksmusik(en), Klassik, Jazz, etc. Liegt in Brasilien der Anteil lokaler Bands und Musiker an den Top-100 Album-Verkäufen bei 88%, sind es in Großbritannien

nur 54%, in den USA 64%, in Deutschland 55% und in Japan wiederum 77%. Die Geschmäcker und (Musik)-Kulturen sind – wie beim Essen & Trinken auch – sehr verschieden. Es lässt sich nicht darüber streiten. Besser, schlechter, gefällt mir! Mir aber nicht! Jeder Mensch hat seine musikalischen Präferenzen; (fast) jede Musikform hat ihre

Berechtigung und die Toleranz unter uns Musikhörern, Musikliebhabern und Musikausübenden sollte so weit gehen, dass man sich nicht über die Hörgewohnheiten und Vorlieben des (Musik)Nachbarn lustig macht, die Nase rümpft, gar verächtlich darüber redet.

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